PRP bei Kniearthrose – so hilft sich Ihr Körper selbst!
Kniearthrose führt häufig zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
Klassische Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Kortison stehen zwar zur Verfügung, bringen aber oft nur vorübergehende Linderung, gehen meist mit Nebenwirkungen einher und dürfen nur einen bestimmten Zeitraum eingenommen werden. Immer mehr Patient:innen suchen deshalb nach schonenden, nachhaltigen Alternativen. Eine dieser Möglichkeiten ist die sogenannte PRP-Therapie, das aus dem körpereigenen Blut gewonnen und gezielt im Kniegelenk eingesetzt wird.
PRP steht für „Platelet Rich Plasma“ – also plättchenreiches Plasma. Es wird aus dem eigenen Blut gewonnen. Das körpereigene Blut wird in einer Zentrifuge so aufbereitet, dass ein Konzentrat aus Thrombozyten (Blutplättchen) und Wachstumsfaktoren entsteht. Dieses Konzentrat enthält Substanzen, die im Körper maßgeblich an der Heilung von Gewebe beteiligt sind. In der Orthopädie wird PRP daher gezielt genutzt, um entzündliche Prozesse zu bremsen, Schmerzen zu lindern und Heilungsimpulse zu setzen – insbesondere auch bei Kniearthrose.
Die Wirkung von PRP im arthrotischen Knie basiert auf mehreren Mechanismen: Zum einen hemmen die enthaltenen Wachstumsfaktoren entzündliche Prozesse im Gelenk. Zum anderen fördern sie die Aktivität von Zellen, die am Erhalt und an der Reparatur des Knorpels beteiligt sind. Zwar kann PRP keinen neuen Knorpel „herstellen“, doch es kann den Gelenkstoffwechsel positiv beeinflussen, das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen und die Beschwerden messbar reduzieren. Viele Patient:innen berichten über eine verbesserte Beweglichkeit und weniger Schmerzen – oft über mehrere Monate hinweg.
Im Vergleich zur bekannten Kortisontherapie zeigt PRP Unterschiede. Kortison wirkt entzündungshemmend und bringt oft eine spürbare Besserung. Doch diese Wirkung ist meist nur kurzfristig – oft für wenige Wochen – und geht mit Risiken einher: Bei häufiger Anwendung kann Kortison den Knorpelabbau beschleunigen und langfristig sogar schädlich sein. PRP hingegen entfaltet seine Wirkung langsamer, aber nachhaltiger. In mehreren Studien zeigte sich, dass PRP nach einigen Wochen einen stabileren, länger anhaltenden Effekt auf Schmerz und Gelenkfunktion hat – bei deutlich besserer Verträglichkeit.
Natürlich ist auch die PRP-Therapie kein Wundermittel. Sie hat ihre Grenzen und wirkt nicht bei jeder Patientin und jedem Patienten gleich gut. Zudem sind mehrere Sitzungen nötig, in der Regel zwei bis drei Injektionen im Abstand von wenigen Wochen. Der große Vorteil: Da es sich um ein körpereigenes Präparat handelt, sind Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen äußerst selten. Die Behandlung ist minimalinvasiv, gut verträglich und kann helfen, die Einnahme von Schmerzmitteln zu reduzieren oder Operationen hinauszuzögern. Allerdings übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten bislang nicht, was bei der Entscheidung eine Rolle spielen kann.
Besonders geeignet ist PRP für Menschen mit leichter bis mittelschwerer Arthrose, die noch ausreichend Gelenkknorpel haben und Wert auf eine natürliche, langfristig orientierte Therapie legen. Auch sportlich aktive Patient:innen oder Menschen mit Unverträglichkeiten gegenüber klassischen Medikamenten profitieren häufig von dieser Methode.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die PRP-Therapie stellt eine moderne, biologisch fundierte Behandlungsoption bei Kniearthrose dar, die auf die Selbstheilungskräfte des Körpers setzt.