Sport bei Arthrose – viel bewegen, wenig belasten
Wie viel Bewegung ist gut bei Arthrose?
Neuere Studien zeigen, dass ein maßvolles Training das Leben von Arthrose-Patienten deutlich verbessern kann. Hier gilt als Faustformel: Viel bewegen, wenig belasten.
Durch bestimmte Trainingsmethoden können Sie Ihre Lebensqualität auch dann verbessern, wenn Sie sich ansonsten wenig bewegen oder nur gering aktiv sind. Dazu zählen vor allem isometrische (hier werden nur die Muskeln angespannt, ohne dass eine Bewegung stattfindet) und isokinetische (hier bleibt der Kraftaufwand immer gleich, indem der Widerstand sich am Trainingsgerät dynamisch verändert) Trainingsmethoden.
Welche Sportarten sind bei Arthrose zu empfehlen?
Bei beginnender Arthrose im Knie sollten passende, sogenannte „low impact“ Sportarten, also Sportarten ohne hohe Stoßbelastung, gewählt werden. Dazu zählen insbesondere Wandern mit Stöcken, Nordic Walking, Radfahren oder Wassergymnastik. Diese sanften Bewegungsformen können den Schmerz reduzieren, die Beweglichkeit verbessern, den Gelenkstoffwechsel steigern sowie die umgebende Muskulatur kräftigen.
Ungeeignete Sportarten bei Arthrose sind solche, die mit hohem Tempo und nicht vorhersehbarem Richtungswechsel verbunden sind. Hier sind z.B. Squash, Tennis, Fußball, Handball oder auch Trampolinspringen zu erwähnen. Aber auch Disziplinen wie Gewichtheben oder Weitsprung führen häufig zu einer Überbelastung oder unnatürlichen Gelenkbewegungen.
Die Empfehlung zu sportlicher Aktivität sollte jedoch individuell durch einen Arzt erfolgen. Sie hängt maßgeblich von den aktuellen Schmerzen, der Schwellung und der Entzündungssituation im Gelenk ab. Besteht eine Schwellung oder Entzündung im Gelenk ist von sportlicher Aktivität zunächst abzuraten. Auch die Beinachse, also das Vorliegen von O- oder X-Bein-Stellung, hat einen Einfluss auf die Wahl der Sportart. Ist eine Gelenkseite durch eine O- oder X-Beinstellung von vornherein mehr belastet, gilt es, diese Gelenkseite durch belastende Sportarten nicht zusätzlich übermäßig zu strapazieren.
Dehnungsübungen
Unsere Muskulatur neigt dazu, sich zu verkürzen, insbesondere nach sportlicher Aktivität. Dadurch entsteht häufig eine höhere Druckbelastung auf das Gelenk. Man spricht davon, dass die Muskeln am Gelenk „ziehen“. Durch diesen erhöhten Druck wird der Knorpel dauerhaft belastet. Er wird zusammengepresst. In der Folge kann die Gelenkflüssigkeit nicht vollständig ausgetauscht werden. Es kommt zu einer unzureichenden Ernährung des Knorpels. Dehnungsübungen wirken diesem Effekt entgegen, die Muskulatur wird gelockert, das Gelenk nicht „zusammengepresst“ und der Knorpel entlastet.


